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AutorenbildMichael Bauer

“Gendern” – Macht oder Ohnmacht zur Veränderung?

Schafft Gendern tatsächlich eine Gleichstellung zwischen den Geschlechtern? Hilft es tatsächlich, den Selbstwert beider Geschlechter so zu heben, dass sie sich gleichwertig und ohne Angst begegnen können? Oder ist es hinderlich und unnütz? Treibt es sogar einen weiteren Keil zwischen die Geschlechter1?

Dieser Artikel schwirrt mir schon etwas länger im Kopf herum. Veronika Jakl brachte einen LinkedIn-Beitrag zum Thema Gendern2 und wir führten dazu einen anregenden Austausch. Ermutigt durch diesen Austausch beschloss ich, euch meine Ideen, meine Sichtweise zukommen zu lassen.

Gendern und die gewaltfreie Kommunikation

Ich möchte mit dir einen kleinen Ausflug in die Gewaltfreie Kommunikation machen. Besser gesagt in ein Gedicht, das ein Teilnehmer für Marshall B. Rosenberg in Bezug auf das Beobachten geschrieben hat.

Der letzte Abschnitt pass hierzu sehr gut:

Ich habe noch nie einen Koch gesehen. Ich habe schon einen Menschen gesehen, der Dinge tut, die wir kochen nennen. Einen Menschen, der Speisen zubereitet. All das habe ich gesehen, aber keinen Koch.

Diesen Vers kann man für jede Berufsgruppe anwenden.

Warum m / w / d bei Auschreibungen?

Was ich mich frage und der Gedanke ist mir gerade beim Verfassen dieses Artikels gekommen: Warum schreiben Firmen in ihren Stellausschreibungen m / w / d/ (männlich, weiblich und divers). Wäre es nicht einfacher und zielführender zu schreiben –

Wir suchen H für diesen Job.

Das “H” steht für Human, für Mensch – egal ob männlich, weiblich oder divers. Das wäre für mich die einfachere, die menschlichere Lösung. Ein weiterer Benefit ist, dass dadurch der Faktor Mensch auch wieder mehr in den Mittelpunkt rückt.

Oder noch einfacher: Wir suchen einen Menschen, der dieses und jenes kann.

Wäre das nicht ein möglicher Schlüssel zu einem Miteinander?

Gendern und die Artikel

In vielen Länder und Sprachen gibt es keine Unterscheidung zwischen männlich, weiblich und sächlich mit Artikeln. Was das Gendern natürlich einfacher macht. Die Frage die ich mir stelle: Sind uns diese Länder in der Gleichstellung voraus? Ich habe hierzu leider keine Studie gefunden und wäre an dieser Stelle für Input dankbar.

In der deutschen Sprache gibt es nach der Beschreibung der Grundstufe für die männliche, weibliche und sächliche Beschreibung jeweils einen Artikel.

Beschreibung der Artikel aus der Volksschule:

  1. Der männliche Artikel “Der”

  2. Der weibliche Artikel “Die”

  3. Der sächliche (neutrale Artikel) “Das”

Obwohl ich schon solange mit der deutschen Sprache lebe und sie nie hinterfragt habe, merke ich zunehmend wie verwirrend diese Beschreibung der Artikeln für mich ist.

Seit dem Genderthema ist mit bewusst geworden, wie falsch diese Beschreibung aus der Volksschule ist. Wenn sie nämlich zutreffen würde, hätten wir dieses Thema nicht.

Ob das die Gleichstellung besser machen würde, sei dahingestellt.

Meine Frage, die in mir seit dem immer wieder auftaucht: “Wieso bekommen Dinge, Sachen, Beschreibungen anstatt einem sächlichen Artikel einen femininen oder maskulinen Artikel vorgesetzt. Warum heißt es die Bank, der Stuhl oder die Wand, wo das doch eindeutig Dinge sind? Eigentlich müsste es “das Bank”, “das Stuhl” oder “das Wand” heißen.

Ähnlich verhält es sich für mich bei Berufen. Ein Beruf ist weder männlich noch weiblich, sondern eine kurze Beschreibung einer Tätigkeit. Ähnlich dem anfangs erwähnten Gedicht. Das heißt, eine Berufsbezeichnung ist laut meinem Verständnis eine Sache und benötigt somit den Artikel “Das” vorgestellt, so wie all die anderen Dinge, denen wir einen männlichen oder weiblichen Artikel davorgesetzt haben. Es könnte dann lauten “Das Arzt oder das Ärztin je nach dem auf welche Endung man sich einigen will, oder komplett neue Endungen erfinden.

Ich höre in meinem Kopf gerade die Linguistinnen, Deutsch-Verfechterinnen und Professorinnen und Schriftstellerinnen aufschreien.

Ja, die Klangfarbe ist beim Aussprechen komisch aber es klingt für mich auch plausibel.

Für mich würde es die ewigen Diskussionen, wie etwas geschrieben, richtig gegendert oder übertrieben gegendert wird, aufheben. Auch so Aussagen wie ich sie mal, auch wenn nur zum Spaß, von einer guten Freundin gehört habe: “Gib mir mal die Salzstreuerin” würden ein Ende finden. Wenn wir unsere Artikel endlich im Sinne des Erfinders ohne Ausnahmeregelungen gebrauchen würden.

Es wäre ein weiterer und für mich einfacherer Schritt zur Gleichstellung sowie zur Co-Creation. Darüber könnt ihr gerne in meinen gleichnamigen Artikel mehr erfahren.


6. Mai 2023 - 9:00 Friedenswanderung 2023

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