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AutorenbildMichael Bauer

Wollen wir nicht im Grunde das Selbe?

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Was treibt uns vorwärts, was hält uns am Leben? Was bringt uns dazu Dinge zu erreichen, von denen wir nie zu träumen gewagt hätten? Einerseits harte Arbeit, aber viel mehr der Glaube und die Hoffnung, es zu können, es zu schaffen. Der Glaube an uns selbst. Aber es gibt noch eine andere Form des Glaubens. Der Glaube an das Übernatürliche, der Glaube an Gott oder Götter, der Glaube an das Gute wie das Böse und jetzt sind wir beim heutigen Thema angelangt.

Der Glaube an etwas, an die Sache, an ein friedvolles Miteinander, ließ die Religionen entstehen und mit ihnen die 10 Gebote. Oder andere Weisheiten, die ein respektvolles Miteinander beschreiben. Die heiligen Schriften, wenn auch manchmal brutal geschrieben, zeigen uns einen Weg, wie man friedlich miteinander auskommen kann. Sie lehren uns Werte wie Respekt, Demut und Selbstliebe.

Ich lese gerade ein Buch von Dan Brown. Ein weiterer Band des Symbologen Robert Langdon. Der Titel des Buches ist Origin.

Robert Langdon spricht in einem seiner Vorträge über die Götter, auch heidnische Götter. Sie alle waren Lückenbüßer für Phänomene, die man nicht erklären konnte. Bei den alten Griechen zum Beispiel, wurden die Gezeiten von Poseidons Gefühlsschwankungen beeinflusst. Liebe entstand durch die Aufmerksamkeit des Gottes Eros. Wenn man die Göttin der Fruchtbarkeit verstimmte, war Kinderlosigkeit die Folge.

Aber nicht nur für wissenschaftliche Fakten mussten die Götter herhalten, sie wurden auch dazu missbraucht, um sich gegenseitig aufzuhetzen, sich zu beschuldigen. Es wurden in der Vergangenheit so wie auch noch heute Schuldige gesucht und gefunden. Derjenige, der den einen oder anderen Gott verstimmt hatte, wenn eine Ernte ausblieb, es zu lange oder zu wenig regnete. Wenn es einfach nicht so lief, wie es sollte.

Wie die Vergangenheit zeigt wird auch hier das, was als guter Zweck erdacht wurde, für Intrigen und Machenschaften verwendet.

Warum?

Ganz einfach: Weil in diesen Positionen, in diesen Ämtern auch „nur“ Menschen sitzen, die leider oft selbst von Selbstsucht, Macht und Habgier getrieben sind. Auch wenn sie sogenannte heilige Ämter überhaben, erliegen sie, so wie wir, diesen Dingen.

Wie oft wurden Erfindungen, die Freude und Erleichterung bringen sollten, zweckentfremdet und in die Kriegsmaschinerie eingeflochten? So erging es auch dem Glauben und den dadurch entstandenen Religionen. Es nicht verwunderlich, dass auch Gottheiten zur Machtergreifung und zur Erfüllung der eigenen Wünsche herhalten mussten. Speziell dann, als die vielen Götter durch einen Einzigen ersetzt wurden. Das Eigentliche, die Essenz des Glaubens und der Religion geriet in den Hintergrund. Es ging nur mehr darum, wer den einzig richtigen, den einzig wahren Gott anbetet.

Der Glaube wurde oft von den Mächtigen den Schwächeren aufgezwungen – aufgezwungen, den einzig wahren Gott anzubeten.

Doch wieso? Um Besitz und Ländereien einzunehmen, um andere zu unterwerfen. Wie die Indianer als Heiden sich dem Christentum unterwerfen mussten, mussten sich auch die Ureinwohner Australiens selbigem ergeben. Das Kreuz, das Christentum wurde für vieles als Ausrede benützt und hat dadurch sehr an Bedeutung verloren. In der heutigen Zeit ist es leider der Islam, der herhalten muss, um die Menschen zu manipulieren.

Um auch etwas Positives über die Kirche, die Religionen und deren Lebensweisen zu sagen, will ich darauf hinweisen, dass es viele Institutionen in den Glaubensgemeinschaften gibt, die gemeinnützig sind, so wie die Caritas. Der frühere Pfarrer war eigentlich ein Lebensberater. Er hat nicht nur die Beichte abgenommen, er hat auch zugehört und dann „gemeine“ Fragen gestellt. Wer schon mal bei einer Lebensberatung war weiß, was ich meine.

Sie leben noch nach dem Inhalt der Botschaft, egal aus welcher Religion heraus. Jene, die Helfen, wissen, dass wir im Grunde alle gleich sind und dass alle Religionen auf das Gleiche abzielen.


Von Dalai Lama gibt es ein Buch, das heißt:“Das Herz der Religionen.“

Darin habe ich ein wunderbares Beispiel der Gleichheit zwischen den Religionen gefunden.

Jeder kennt das Sprichwort: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg' auch keinem anderen zu!“


Hinduismus: Das ist die Summe der Pflicht: Tu anderen nichts, wovon du nicht willst das sie dir tun. (Mahabharata 5,1517)

Judentum: Was du verabscheust, das tu auch deinem Nächsten nicht an. Das ist das einzige Gesetz. Alles Übrige ist Kommentar dazu. (Spruch des Hillel im Talmud für den Sabbat 31a)

Buddhismus: Da auch andere sich um sich selbst sorgen, sollten die, welche für sich selbst sorgen, andere nicht verletzen. (Udanavarga 5,20)

Christentum: Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, das sollt auch ihr ihren tun! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten. (Matthäus 7,12)

Islam: Keiner von euch ist ein Gläubiger, solange er nicht für seine Brüder das wünscht, was er für sich selbst wünscht. (Haidith von an-Nawawi 13)

Daoismus: Betrachte den Gewinn deines Nächsten als deinen Gewinn und den Verlust deines Nächsten als deinen Verlust. (Tai-Shang Kan Yin P'ien)

Auch allen anderen bekannten Religionen wie Zoroastrismus, Jainismus, Konfuzianismus haben ähnlich Zitate mit gleichem Wert.

Da frage ich mich: “Sind wir wirklich so verschieden? Wollen wir alle nicht dasselbe?“ Ja, wollen wir und doch lassen wir uns beeinflussen und von anderen leiten.

Warum?

Weil viele von uns keine Perspektiven mehr haben, keine Ziele, keinen Anhaltspunkt. Wir treiben im schnelllebigen Weltgeschehen, kommen nicht mehr hinterher. Das verwirrt uns, macht uns plan- und ziellos. Dann spricht jemand zu uns und gibt uns Hoffnung, Aufgaben, Wertschätzung. Liefert uns Schuldige für unsere Misere und wir laufen blind ins Verderben, weil wir nicht hinterfragen, weil wir nicht zweifeln.

Doch Zweifeln und Hinterfragen gehören genauso zum Leben, wie Glauben und Hoffen.

Lasst uns unsere Mitte finden, für unser Leben selbst Verantwortung übernehmen, unseren Frieden mit uns selbst schließen. Wenn wir in Frieden mit uns sind, kann uns keiner manipulieren und unsere Schwächen ausnützen, weil wir sie kennen und mit ihnen im Reinen sind.

Wir glauben und wir hoffen – gleichzeitig hinterfragen und zweifeln wir und es ist gut so.

Finde deinen Frieden. Sei zu-FRIEDEN mit dir und es herrscht Frieden.

Friede mit euch, rund um euch, in euch

euer MIKE


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